Die Deutschen sind ein sehr grillbegeistertes Völkchen. Bei den meisten Grillmeistern handelt es sich um erfahrene Leute am Holzkohlegrill. Doch leider scheinen wir beim Anblick der noch nicht grillbereiten Kohlen oft die Geduld und die Vernunft zu verlieren. Jedes Jahr aufs Neue steigt mit dem Einläuten der Grillsaison auch die Zahl der Brandverletzungen.
Der Deutsche Feuerwehr Verband beziffert 4.000 Grillunfälle pro Jahr. 500 davon enden mit schweren Verbrennungen.
Wie es dazu kommt, erfährst du hier.
Grillunfälle mit Holzkohlegrills
Beim Hantieren mit einem Holzkohlegrill kommen die häufigsten Unfälle durch das Verwenden von flüssigen Brandbeschleunigern wie Benzin und Spiritus zu Stande. Die Gase entzünden sich am heißen Grill. Was folgt ist ein bis zu mehrere Meter hohe 1.800° Grad heiße Stichflamme.
Diese Gefahr wird leider immer wieder unterschätzt. Die Medizinische Hochschule in Hannover hält entsprechende Zahlen bereit. Bei den Opfern handelt es sich zu 22% um Frauen. Den größten Anteil stellen somit die Herren. Das Ergebnis eines Grillunfalls mit Brandbeschleuniger sind unerträgliche Schmerzen und lebenslängliche Entstellungen. Eine verletzte Person hat durchschnittlich 21% verbrannte Haut zu beklagen und muss zwischen 15 und 68 Tagen intensiv betreut werden.
Aber bislang ist doch auch nie was passiert? Das mag sein. Beim x-ten Mal geht dann aber doch was schief. Ist es zu einem derartigen Unfall gekommen, sind die Folgen oft verheerend. Wer mit Holzkohle grillt, sollte gänzlich auf Brandbeschleuniger verzichten. Schließlich sind sie nicht nur gefährlich, sondern auch noch ungesund. Gesundheitsgefährdende Stoffe haben auf Holzkohlegrill nichts verloren. Sie ziehen ins Fleisch, verderben den Geschmack und sind der Gesundheit garantiert nicht zuträglich. Besser ist die Verwendung eines Edelstahl Anzündkamins. Dieser bringt die Kohle schnell auf Temperatur - ohne chemische Substanzen.
Ist es trotzdem zu einem derartigen Unfall gekommen, sollte man sofort den Gefahrenbereich verlassen. Verletzte Personen müssen in Sicherheit gebracht werden. Die Brandquelle sollte gelöscht werden. Dies geht am besten mit Sand, Wasser oder einem Feuerlöscher. Verletzte, brennende Personen neigen dazu in Panik davon zu laufen. Der Windzug während des Wegrennens sorgt allerdings dafür, dass die Flammen noch größer werden. Das Opfer muss gestoppt und die Flammen mit einer Decke erstickt werden. Die verkohlte Kleidung muss schnellstmöglich entfernt werden, es sei denn, sie ist bereits mit der Haut verbunden. Kleinere Wunden sind unter Leitungswasser zu kühlen. Bitte kein Eis verwenden, da es sonst zu Unterkühlungen kommt. Sind die Verletzungen schwerwiegender, ist unverzüglich der Rettungsdienst zu alarmieren. In diesem Fall sollten die Wunden nur kurz gekühlt und dann mit sterilen Tüchern versehen werden, damit der Verletzte nicht auskühlt.
Auch wackelige Holzkohlegrills sind eine Gefahrenquelle. Besser ist die Verwendung von robusten Edelstahlgrills, die rostfrei sind und somit bedeutend länger halten.
Grillunfälle mit Gasgrills
Wird ein Gasgrill sachgemäß verwendet, ist er bedeutend sicherer als ein Holzkohlegrill. Schließlich sind die meisten Gasgrills mit Piezozündung ausgestattet. Grillanzünder oder ähnliches sind hier völlig fehl am Platz, da der Grill per Knopfdruck entzündet wird.